Energiehandel, Arbitrage und Regelleistungsmärkte

Attraktive Front-of-meter Erlösmöglichkeiten im Stromhandel

Attraktive Front-of-Meter Erlöse

Vielfach ist der Einsatzzweck von Batteriespeichern an einen bestimmten Standort gebunden. Da der Mehrwert in diesen Fällen in der Regel hinter dem Messpunkt als Schnittstelle zum öffentlichen Netz generiert wird, bezeichnet man diese Konstellationen als Behind-the-Meter-Anwendungen. Front-of-Meter-Erlöse hingegen hängen innerhalb einer Gebots- oder Regelzone nicht vom Standort des Speichers ab, sondern von den übergeordneten Strom- und Regelleistungsmärkten vor dem Messpunkt. In liberalisierten Strommärkten lassen sich Front-of-Meter-Erlöse mit Batteriespeichern in drei Marktsegmenten erzielen:

  1. Day-Ahead-Handel
  2. Intraday-Handel
  3. Systemdienstleistungs- und Regelleistungsmärkte
Opportunität 1: Day-Ahead-Handel (intrinsischer Wert)

Weltweit steigt mit dem Anteil erneuerbarer Energien auch die Volatilität an den Strommärkten. Da der Marktpreis Angebot und Nachfrage zu jedem Zeitpunkt räumen muss, kann dieser in Zeiten hoher Einspeisung aus erneuerbaren Energien sehr niedrig bzw. sogar negativ sein. Umgekehrt steigt der Strompreis in Zeiten niedriger Verfügbarkeit von PV- und Windkraft bis auf oder mitunter sogar über die Grenzkosten konventioneller Kraftwerke.

Lade- und Entladevorgänge innerhalb dieser systemimmanenten Preiszyklen repräsentieren den sogenannten intrinsischen Wert marktbasierter Business Cases für Batteriespeicher. Dieses Potential wird in der Regel in den Day-Ahead-Märkten gehoben. Hier finden wir eine extrem große Markttiefe mit guten Erlösmöglichkeiten für riesige Batteriespeicherkapazitäten.

Opportunität 2: Intraday-Handel (extrinsischer Wert)

Aus einem steigenden Anteil erneuerbarer Energien ergeben sich auch unvermeidliche Abweichungen zwischen prognostizierter und tatsächlicher Stromeinspeisung. Mit dem Eintreffen aktualisierter Wetterprognosen ändert sich gegenüber der ursprünglichen Planung der Bedarf an konventioneller Stromerzeugung, die zum Ausgleich der Differenz zwischen Stromnachfrage und Einspeisung aus erneuerbaren Energien benötigt wird. Dies beeinflusst den Marktpreis und gibt flexiblen Kraftwerksbetreibern die Möglichkeit des Verkaufs zusätzlicher Mengen zu höheren Preisen – oder des Rückkaufs überschüssiger Mengen zu niedrigeren Preisen.

Vor allem im europäischen Intraday-Handel treten sehr hohe Dynamik und sehr hohe Preisvolatilität in den 96 simultan und kontinuierlich gehandelten Orderbüchern für die 96 Viertelstundenprodukte des Tages auf. Basierend auf kontinuierlich aktualisierten Wetterprognosen können Betreiber von flexiblen Kraftwerken im Handelsverlauf mehrfach Strom teuer verkaufen und günstig zurückkaufen, der in ein und derselben zukünftigen Viertelstunde erzeugt werden soll. Ohne Stromspeicher können Händler dieses attraktive Ping-Pong-Spiel jedoch ausschließlich innerhalb eines einzelnen Orderbuchs und damit unabhängig von der Volatilität der Orderbücher der restlichen 95 Viertstundenprodukte eines Tages spielen. Batterien eliminieren diese Einschränkung und eröffnen damit zahlreiche zusätzliche Freiheitgrade: mit Batteriespeichern können Händler die gesamte orderbuchübergreifende Preisvolatilität heben. Hieraus ergibt sich der sogenannte extrinsische Wert marktbasierter Business Cases.

 

Opportunität 3: Systemdienstleistungs- und Regelleistungsmärkte

Geringere Markttiefe, aber oft die höchsten spezifischen Erlöse finden wir an den Regelleistungsmärkten. Hiermit stabilisieren die Übertragungsnetzbetreiber die Netzstabilität während des Betriebs. Obwohl das Marktdesign stark von Region zu Region und von Netz zu Netz abweicht, ist das Grundprinzip stets das gleiche: Konventionelle Kraftwerke erhöhen ihre Einspeisung bei sinkender und senken ihre Einspeisung bei steigender Netzfrequenz. In einer Welt rückläufiger fossiler Kraftwerkskapazitäten werden diese Märkte mehr und mehr von Batterien besetzt, d.h. in Abhängigkeit von der Netzfrequenz schalten Batteriesystem dynamisch zwischen Lade- und Entladevorgängen um. Somit stellen Systemdienstleistungen eine dritte attraktive marktbasierte Erlösmöglichkeit dar.

Für die Teilnahme an der extrem dynamischen Primärregelleistung werden hohe Ein- oder Ausspeiseleistungen über nur sehr kurze Zeitspannen benötigt. Im Gegensatz zu Lithium-basierten Technologien können die Leistung und die Kapazität unserer Systeme unabhängig voneinander skaliert und somit exakt auf diesen kurzskaligen Anwendungsfall angepasst werden. Dies hält die Kosten geringer und macht Organic-SolidFlow-Batterien zur perfekten technischen Lösung für die Erschließung dieser Märkte. Und auch am Ende einer langen Lebensdauer müssen wir lediglich eine geringe Elektrolytmenge statt der gesamten Batterie ersetzen.

KI basierte Softwareplattform

All diese Front-of-meter Erlösmöglichkeiten können mit lokalen Behind-the-meter Anwendungen an E-Mobility-Ladeinfrastruktur, Industriestandorten, erneuerbarer Energieerzeugung, etc. kombiniert werden. Da dies komplexe Algorithmen voraussetzt, entwickelt CMBlu eine KI-basierte Softwareplattform für die Erschließung der gesamten Wertschöpfungskette – von der Einsatzoptimierung bis hin zum Strommarktzugang.

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